| Eine  Strategie – ihre Grundlagenvon Klaus Buschendorf Nichts kann sich heute zum Guten  verändern, wenn nicht zuerst den Bedürfnissen der Menschen Rechnung getragen  wird. Das ist meine Grundüberzeugung für alle Veränderungen der Gesellschaft.  Da unsere gegenwärtigen Gesetze aber in überwiegender Mehrzahl zuerst die  Interessen „der Wirtschaft“, des „Eigentums“ berücksichtigen, müssen die  meisten und wichtigsten in diesem Sinn geändert werden. An dieser Tatsache kann  man nicht vorbeigehen. Alle anderen Lösungsansätze sind halbherzig. Damit will  ich keiner Revolte das Wort reden. Die preußischen Reformer von Stein und  Hardenberg erreichten Veränderungen für das Preußen von 1807 durch  entschlossene Maßnahmen „von oben“ – ohne Blutvergießen wie in Frankreich  vorher. Es geht also, man muss nur wollen. Was muss man wollen? Was zuerst? Alles, aber auch wirklich alles, sollte  einfach und selbst dem einfachen Menschen überschaubar bleiben und seinem  Gerechtigkeitsempfinden entsprechen. Deshalb: 
            
              Nur noch zwei Steuerarten:
                Einkommens- bzw. Gewinnsteuer pro  Einkommen/Gewinn 20 % für natürliche und juristische PersonenVermögenssteuer bei natürlichen Personen ab  einer Höhe von Vermögen, welche das 20fache des Durchschnittsbürgers übersteigtAlle anderen Steuern fallen weg. Grundeinkommen für Menschen ohne Arbeit (ohne  Sanktionen und Nachweise)Mindestlöhne ein Drittel über GrundeinkommenMaximallöhne als 20facher Wert des  Durchschnittslohnes im jeweiligen Betrieb/StaatNebentätigkeiten werden grundsätzlich nur  ehrenamtlich zugelassenMonopol des Staates für Post und  Telekommunikation, Eisenbahn, Nahverkehr, Straßen, Häfen und Flugplätze Warum? Damit wird der großen Mehrheit der Bevölkerung die Angst vor  sozialem Abstieg genommen.  Das würde  allerdings ein völlig neues Regelwerk der auf dem Grundgesetz basierenden  Gesetze notwendig machen. Mit den heute herrschenden Parteien ist das nicht zu  machen. Parteien sind Teil, nicht Veränderer des Systems. Eine neue  Bewegung der Menschen ist nötig. Mit diesen Regelungen als Forderungen für  diese neu zu schaffende Bewegung gibt es die Chance, viele Menschen zu  aktivieren, welche in derzeitiger Dumpfheit keine Perspektiven sehen. Das  Beispiel, wie es geschehen könnte, sehe ich in der Volksbewegung der DDR 1989.  Wird bis zu einem solchen (noch hypothetischen) Zeitpunkt eine kluge Führung  geschaffen, könnte die Veränderung friedlich, ohne schmerzhafte Umwege und in  die richtige Richtung stattfinden. Dem heute arg gebeutelten Mittelstand wäre  mit diesen Regelungen ebenfalls geholfen. Und eigentlich schaden würde sie nur  wenigen, solchen, deren Lebensstandard selbst darunter nicht leidet.
 Die Gegner wären freilich alle etablierten Parteien und auch alle  Spitzen der Wirtschaft, national wie international. Und darum müsste ein neues  Wahlgesetz her, Kandidaten sollten gewählt werden, nicht Parteien. Eine Partei  mag den Kandidaten unterstützen, wählbar darf sie nicht sein, sondern nur der  Kandidat. Fraktionen im Parlament könnten so nicht entstehen und somit auch  kein Fraktionszwang. Abgeordnete sollten grundsätzlich (freigestellte)  Angestellte ihres Betriebes bleiben, ihren bisherigen Lohn übernimmt der Staat.  Nach zwei Legislaturperioden spätestens gehen sie zurück in ihren vorherigen  Arbeitskreis, ihr alter Betrieb hat sie wieder aufzunehmen unter gleichen,  keinesfalls schlechteren Bedingungen. Sie sind auch nicht nur ihrem Gewissen  verantwortlich, sondern ihren Wählern. Dazu sollte ein System des  Wählerauftrages und einer Rechenschaftslegung gefunden werden. Hier könnten wir  viel von der Schweiz abschauen und ihrer direkten Demokratie. Volksentscheide  sollten eine große Rolle spielen und grundsätzlich über dem Entscheid von  Volksvertretern stehen.
 Der „Macht des Geldes“ heute kann nur mit der „Macht der Massen“  entgegen getreten werden. Solche erste Forderungen könnten viele Menschen in  unterschiedlichsten wirtschaftlichen Verhältnissen ansprechen und sie  miteinander verbünden. Ohne dem geht es nicht. Aber es geht ohne Klügelei von  „Partei-Berufs-Politikern“ und Lobbyisten.  Wie weiter? Viel wäre noch zu bedenken. Belassen wir es zunächst dabei.  |